Kommunikation, Studium
Kommunikation – ein Studium mit Zukunft?
20.09.2019, Anna Kemetmüller
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Sprache als Schlüssel
Kommunikation hat mich schon immer interessiert und mich mein gesamtes bisheriges Leben begleitet. So wollte ich unbedingt mitlernen als meine ältere Schwester lesen und schreiben lernte, um mir ebenso zu ermöglichen, die Dinge um mich herum selbst zu verstehen. Ich erfand als Kind sogar eine eigene Sprache, die ich zwar Englisch nannte, die damit jedoch wenig bis gar nichts gemein hatte. In der Schule lernte ich vier Fremdsprachen – diesmal offizielle. Das ermöglichte mir auch im Ausland, die Welt um mich herum besser zu verstehen. Im Laufe meines Soziologiestudiums habe ich dann erlebt, wie wichtig im Kommunikationsprozess neben der Sprache vor allem die Menschen selbst und deren Verhalten sind. Denn die Geschichte zeigt, Kommunikation war immer schon Austausch zwischen Individuen. Daran verändert auch Social Media nichts.
Konstanz oder Wandel?
Die Soziologie weist auf eine enorme Entwicklung unserer Gesellschaft hin. Menschen passen nicht nur ständig ihren Look den neuesten Trends, sondern auch ihr Verhalten an moderne Kommunikationsformen und – kanäle an. Umso faszinierender ist, dass dennoch gewisse Konstanten bleiben. Kein soziales Medium kann eine echte Face-to-Face Konversation ersetzen - denn nichts ist authentischer. So ist Sprache nicht nur ein Kommunikationsmittel, sondern vor allem auch Identität. In ihr stecken Kultur, Geschichte und das Leben unzähliger Menschen. Obwohl Dialekte sich immer nur auf kleine Gebiete beschränken, bestehen sie seit Jahrhunderten. Selbst wenn manche Worte vergessen werden und neue dazukommen. Ich selbst bleibe meinem oberösterreichischen Dialekt auch in Wien treu und bin der Meinung: Anpassung ist gut, Ehrlichkeit ist besser. Denn in meinem Dialekt steckt meine Persönlichkeit, die ich dadurch meinen Mitmenschen nicht vorenthalte. Gerade in Zeiten von Fake News schuldet man es seinen Mitmenschen, ihnen aufrichtig zu begegnen. Wie wir präsentieren, schreiben und sogar wie wir zuhören ist extrem individuell. Mich erinnert die Kommunikation an ein Spiel, bei dem sich mit der Anzahl der Gesprächspartner, der Sprache, dem Setting, dem kulturellen Background meines Gegenübers und weiteren Faktoren alles verändert und man immer wieder eine neue Herausforderung erlebt. Genau diese Komplexität fasziniert mich an der Kommunikation.
Jedes Talent zählt
Jeder plädiert immer: „Talente muss man fördern“. Ich habe eine gewisse Zeit gebraucht, um zu verstehen, dass Kommunikation mein Talent ist. Aber warum nicht auch dieses fördern? Selbst wenn meine Mitmenschen immer meinen, darin liegt meine größte Stärke, dachte ich lange Zeit, diese sei für eine professionelle Karriere völlig nutzlos. Reden und schreiben kann ja immerhin jeder. Doch mit zunehmender Erfahrung bemerkte ich, dass es massive Unterschiede gibt und meine Fähigkeiten keinesfalls eine Selbstverständlichkeit sind. Für die einen ist es Musik, für andere Naturwissenschaften und für mich eben der Austausch mit Menschen. Kommunikationskompetenz wird schließlich in jedem Beruf immer wertvoller und bei der Komplexität immer entscheidender, um auch im professionellen Umfeld erfolgreich zu kommunizieren.
Kommunikation – ein Muss für jede Branche
Unabhängig vom Fachbereich, steht man im Job immer in Beziehung zu jemandem. Ein Arzt muss nicht nur die Anatomie des Menschen kennen, sondern Feingefühl aufbringen, wenn er eine Diagnose stellt. Ein Anwalt, der jeden Paragraphen auswendig weiß, dabei aber menschliche Faktoren außer Acht lässt, wird seinen Fall verlieren. Überlegt sich ein Top-Manager ein innovatives Konzept, muss er es den Investoren verständlich verkaufen. Es geht nicht ohne Kommunikation. Überall wo Menschen sind, brauchen wir sie - unabhängig von der Branche. Warum also Studierende verunsichern, die sich genau darauf spezialisieren? Meine Meinung ist: Egal welchen Weg ich in meiner beruflichen Zukunft einschlagen werde, Kommunikation wird dabei immer eine enorm wichtige Fähigkeit sein, die mich auf meinem Weg begleitet.
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